Donnerstag, 26. November 2015

Robuste Reiseplanung

Ich fahre Bahn, weil sie mich erstens schneller und entspannter ans Ziel bringt und vor allem weil ich während der Fahrzeit arbeiten kann. Eine Netzverbindung ist nett aber nicht unbedingt nötig, eine Steckdose aber wichtig. Was ich aber überhaupt nicht brauchen kann, sind verpasste Anschlusszüge und das Heraussuchen von Alternativrouten. Lieber eine halbe Stunde Aufenthalt in einem Umsteigebahnhof mit DB Lounge oder ähnlichem, als in Mannheim eine Stunde wegen des verpassten Zuges warten.
Zum Konkreten Fall: Wolfsburg nach Stuttgart früh am Morgen. Da wird dann von der ‚Angebotsberatung der DB Bahn‘ der Interlaken ICE 275 vorgeschlagen und man möchte doch dann innerhalb von 4 Minuten in Mannheim in einen ICE nach Stuttgart wechseln. Vier Minuten Umstiegszeit und dann auch noch in Mannheim. Das kann nicht funktionieren, tut es in der Regel auch nicht. Also buchen mit 21 Minuten für den Umstieg in ‚Frankfurt(Main)Hbf‘ in den ICE571. Ich hatte dann aufgrund von … (was auch immer, der Bahn fällt immer etwas ein) … noch 3 Minuten für den Umstieg, aber hat gepasst dank robustem Design.
Auf dem ‚Rückweg‘ nach Ingolstadt Hbf habe ich dann großzügig auf die Schwaben-Bayern-Rundtour mit dem privaten Regionalexpress verzichtet, die mir aufgedrängt werden sollte, und den ICE611 nach München genommen, um dann 27 Min. später mit dem ICE520 Richtung Norden weiter zu fahren. Kurz vor München-Parsing hielt der ICE wegen eines ‚möglichen Schadens‘, wurde vom Fahrer inspiziert (ja der ist mit Warnweste ausgestiegen und einmal um seinen Zug gegangen) und wieder freigegeben. Ich hatte dann 6 Minuten zum Umsteigen, aber nur, weil der ICE571 5 Minuten Verspätung hatte. Robustes Design. Die Frage ist nur, weshalb bietet die Bahn solche robusten Routenplanungen nicht an und schickt die ganzen ‚Gelegenheitsfahrer‘ aka ‚Laienbahnfahrer‘ ins ‚Verderben‘?
Auf meinen Starbucks-Kaffee musste ich aufgrund der Verspätungen auf den einzelnen Teilstrecken in Frankfurt, Stuttgart als auch auf der Rückfahrt in München verzichten. Da es dort zur Zeit neben des normalen Kaffees nur den unerträglich schmeckenden ‚Christmas Blend‘ und nicht mehr die ‚Guatemala Bohne‘ gibt, unschön aber leicht zu verschmerzen.

Mittwoch, 28. Oktober 2015

Porsche Mitfahren dank der Bahncard 100

Nein, ich habe nicht unglaublich viele Punkte aus dem Bonusprogramm in eine Porschefahrt gewandelt, sondern durfte bei einem Kollegen mitfahren. Er war auf dem Weg nach Stuttgart und konnte mich so ohne eigene Umwege bis Fulda mitnehmen. Ich bin dann mit der Bahn zurückgefahren. Sicher verrückt das Ganze, es hat aber sehr viel Spaß gemacht und ich habe schon deutlich verrückteres gemacht…
Also, es war ein 911er Carrera 4 GTS in orange. Beim Start war es noch hell und die Farbe wollte so gerade nicht in der Abendsonne glänzen. Ganz anders an meinem Endbahnhof: Im Kunstlicht des Vorplatzes des Hauptbahnhofs Fulda schien der Sportwagen ganz dezent von innen zu glühen, als wollte er sagen ‚Warte nur bis ich wieder auf der Autobahn bin, hier fahre ich mit angezogener Handbremse‘. Der Ausdruck eines wahrhaft magischen Männer-Spielzeugs.
Doch nun zur Fahrt. Es gibt auf deutschen Autobahnen tatsächlich längere Stücke in denen sowohl die Geschwindigkeit nicht beschränkt ist und auch kurz nach dem Berufsverkehr die Dichte gering genug ist, um über 250km/h zu fahren. Aber es geht eigentlich weniger um Geschwindigkeit als um Beschleunigung. Der Klang beim Beschleunigen war beeindruckend, so als ob man den Heckmotor direkt hinter sich hat bzw. direkt auf dem Motor sitzt. Durch das Doppelkopplungsgetriebe war der Vortrieb kontinuierlich, nur eben der Klang änderte sich mit jedem automatisiert neu eingelegten Gang. Akustisch so, als ob jedes Mal eine neue Raketenstufe zündet. So verging die Fahrt wie im Fluge: Hier eine Kurve, dort eine Steigung, schon wieder so jemand, der unmittelbar vor einem – ohne zu zurück zu schauen und ohne zu blinken - auf die 3. Spur fährt. Dann spürt man das Beißen der Carbon-Bremsen und aus 250+km/h werden gemächliche 130.
Mit Achterbahn oder Autorennen hatte die ganze Fahrt überhaupt nichts zu tun. Es ging immer gesittet zu, nicht einmal ‚musste‘ die Lichthupe betätigt werden. Einfach zivilisiertes Autofahren auf höchstem Niveau. Vielen Dank! Beeindruckend war dann die Geschwindigkeit der Rückfahrt: Der Abschnitt Kassel-Fulda dauerte mit dem Porsche knapp eine Stunde, mit der Bahn 35 Minuten. Leider musste ich dann in Göttingen fast 20 Minuten auf meinen Verspäteten ‚Zubringer-ICE‘ nach Hildesheim warten. Wahre Schicksalsschläge. Ich würde die Mitfahrt im 911er jederzeit widerholen, auch wenn ich die Bahnfahrt bezahlen müsste, jedoch würde ich mir beim nächsten Mal eine Sitzschale in L statt M wünschen…
P.S.: Ein Bild - in der richtigen Farbe und bei Nacht - findet sich zum Beispiel hier.

Montag, 28. September 2015

Die erste außerplanmäßige Reisen mit der Probe-BC100 oder 'Train-Set' statt 'Jet-Set'



Ja, ich bin in der letzten Woche schon nach der Arbeit einfach nach Berlin gefahren und habe dann für eine Stunde im Kulturkaufhaus gestöbert und gefunden. Mit vier zusätzlichen Büchern und einer bestellten DVD bin ich dann zurück gefahren.
Heute bin ich nach der Arbeit spontan nach Hamburg hochgefahren. Verlief alles problemlos: Zwei weitere Stunden zum Arbeiten im Zug und dann einen viel zu kurzen Besuch bei Freunden, um dann mit dem ICE 887 nach Hause gefahren zu werden.

Alles Fahrten, die mit dem Auto nicht machbar oder zumindest nicht wirklich sinnvoll wären. In Anlehnung an ‚Jet-Set‘, könnte man vom ‚Train-Set‘ reden, aber schon der Begriff ist lange nicht so sexy wie das Original…

Interessant ist,  wie früh die letzten ICEs des Tages die Metropolen verlassen: Aus Berlin in Richtung Süd-Westen 21:09Uhr Hamburg Richtung Süden 20:01Uhr, Ingolstadt (Metro, was bitte!?!) in Richtung Norddeutschland 19:01Uhr. Teilweise gibt es noch spätere ICs oder RE-Ketten. Letztere natürlich immer mit der Gefahr dann irgendwann mitten im Nirgendwo zu stranden… 

Dienstag, 22. September 2015

Wider den neugierigen Blicken



Über die Ausrüstung für einen Bahn-Poweruser ist an anderer Stelle schon viel geschrieben worden. Ich habe noch immer kein Smart-Phone und reise dennoch, aber beim Sichtschutz für das Laptop Display muss ich nach zu neugierigen Blicken von rechts hinten aufrüsten: Von 3M PF12.5W9 auf 3M GPF12.5W9. Etwas muss man die Display-Helligkeit für maximalen Sicht-Schutz herunterdrehen und es spiegelt ein wenig mehr als vorher. Dafür sieht das Display jetzt mit seiner goldfarbenen Verspiegelung aus, als sei es  einem Science-Fiction-Film entsprungen. Bild folgt.

Samstag, 12. September 2015

Außerplanmäßiger Halt



Da saß ich im ICE 1081 nach München und die Verspätung wurde immer größer und am Ende so groß, dass der Anschlusszug nach Ingolstadt unerreichbar wurde. Da geschah das unglaubliche: Es wurde angekündigt, dass der ICE 1081 einen außerplanmäßigen Stopp in Ingolstadt einlegen würde. Was für ein Wort! Zurzeit das einzig mir bekannte mit zwei ‚ß‘ (ja, Klugscheißer, auch nach der Rechtschreibreform). Es wurde dann alles gut, Ankunft in Ingolstadt mit 10 Minuten  Verspätung. 4h39 für die Strecke WOB-IN, nicht rekordverdächtig, aber solide.

Mittwoch, 26. August 2015

Die Karte ist gekauft



Die Tat ist vollbracht. Bahnfahren auf einem neuen Level: Die BahnCard 100 ist gekauft und ab dem 14.September gültig. Nur für 3 Monate, auf Probe, dafür aber für 1. Klasse.
Bis dahin gibt es noch einiges an Bahn-Bewegung: Ingolstadt, Regensburg, Hamburg, Lyon. Zum angewöhnen schon mal alles in der 1. Klasse.
Natürlich hoffe ich, dass ich die ‚flat-rate‘ Mobilität kräftig ausnutzen kann. Die Hoffnung ist, auch in der Woche kurze Abstecher nach Berlin, Hamburg oder Göttingen zu machen. Ziel ist es möglichst viele Strecken im ICE bzw. ausschließlich im ICE zu fahren und sich insbesondere den ‚erix‘ zwischen Hannover und Hildesheim zu sparen. Also HH Hbf – H Hbf – HI Hbf (EUR 50) in HH Hbf – GÖ – HI Hbf (EUR 78) zu wandeln. Dann hat man knapp über eine Stunde um in Göttingen einen Kaffee zu trinken, oder man fährt gleich bis Kassel-Wilhelmshöhe (Preisauskunft nicht möglich) weiter und verkürzt den Bahnhofsaufenthalt auf 20 min. (Da möchte man auch nicht länger sein). Die Gesamtreisezeit wird durch solche Kapriolen in der Regel länger, aber die durchgehende Arbeitszeit länger. Man kann natürlich auch spontan von der ICE-Variante zur konventionellen wandeln. Captain Planet wird man durch eine solche ‚ICE-only‘ Strategie natürlich niemals.
Ich hoffe, dass mein Auto nach dieser Zeit noch anspringt…
(Geschrieben im ICE1081)